Die Entwicklung des Masterplans bietet die Gelegenheit, nachhaltige und dynamische Rahmenbedingungen für Mönchengladbach zu schaffen. Ein Masterplan kann kein starres Planwerk sein; ein wesentlicher Teil des Planwerks muss die Festlegung übergeordneter Zielvorstellungen sein, die die Grundlage für alle städtebaulichen Entscheidungen der nächsten Dekaden darstellt. So kann ein flexibles und sich den Veränderungen anpassendes Leitbild entstehen.

Aus diesem Grunde wurde die „Charta für urbanes Leben“ entwickelt, die die Grundlage aller aktuellen aber auch zukünftigen Überlegungen zur Stadtentwicklung sein soll. Diese Charta soll, wie die Stadt selbst, wachsen und sich neuen Einflüssen anpassen.

Die Charta für urbanes Leben ruht auf vier Säulen:

  • Ökonomie – eine gesunde Wirtschaft
  • Verkehr – ein pulsierendes Netzwerk
  • Identität – eine vitale Stadt
  • Vielfalt – eine lebendige Gemeinschaft

Ökonomie – eine gesunde Wirtschaft

Eine Stadt kann sich nur positiv entwickeln, wenn sie ein ausreichendes wirtschaftliches Fundament hat. Daher muss es ein übergeordnetes Ziel der Masterplanung sein, die Rahmenbedingungen für eine funktionierende Wirtschaft und gesundes Wachstum zu schaffen.

Der wirtschaftliche Erfolg einer Stadt ist nicht planbar, sehr wohl aber die Rahmenbedingungen für einen attraktiven Wirtschaftsstandort. Und dabei ist sensibel mit dem historischen Erbe und der Wirtschaftskultur des Standortes, aber selbstverständlich auch mit konkurrierenden Nutzungen umzugehen.

Verkehr – ein pulsierendes Netzwerk

Attraktive Städte sind auch gut erreichbare Städte. Dabei ist der Begriff der Erreichbarkeit nicht nur auf einen Verkehrsträger zu begrenzen, sondern er umfasst alle Formen städtischer Mobilität. Die Schaffung funktionierender Verkehrsnetze für die einzelnen Verkehrsarten, aber auch deren künftige Verknüpfung untereinander ist eine der wichtigsten Ziele der Stadtentwicklung. Es geht um die Entwicklung eines leistungsfähigen Netzwerkes von verschiedenen Verkehrsmitteln – mit einem Schwerpunkt auf den Fuß- und Radverkehr.

Identität – eine vitale Stadt

Attraktive Städte werden von einer Vielfalt attraktiver Räume geprägt. Die Schaffung und Definition von klar ablesbaren Räumen gehört zu den wichtigsten städtebaulichen Zielen der Stadtentwicklung. Eine Stadt, die möglichst viele dieser Räume mit eigenem Charakter besitzt, ist eine attraktive Stadt.

Die Identitätssteigerung von prominenten Orten, die Schaffung neuer Adressen und die Belebung der Plätze sind wichtige Ziele, um den Facettenreichtum der Stadt zu erweitern und sie sind zugleich Ausdruck einer neuen Vitalität.

Vielfalt – eine lebendige Gemeinschaft

Städte werden nicht nur von Gebäuden, Straßen und Plätzen geprägt, sondern insbesondere von den Menschen, die dort leben. Eine Stadtentwicklung, die Identität stiften will, muss daher die Gemeinschaft der Bürger fordern und fördern. Bei allem Regelungs- und Gestaltungsanspruch der Stadt muss genügend Raum bleiben, damit sich die Bürger frei entfalten können.

Die Bildung und Förderung von städtischen Gemeinschaften ist nicht nur zu fördern, sondern ihnen müssen auch Entwicklungsspielräume eingeräumt werden. Denn nur eine Stadt, die der Bürger selbst mitgestalten kann, ist eine lebendige Stadt.