Zum zweiten Mal hat die Architektenschaft Mönchengladbach ehrenamtlich einen Workshop organisiert, um aus den eigenen Reihen Ideen für ein Masterplan-Projekt zu generieren. Im vergangenen Jahr hatte sich die Architektenschaft die Zukunft des Berliner Platzes zum Thema gemacht. Diesmal, am 27. September 2016 im Haus Zoar, ging es um die obere Hindenburgstraße und deren Umfeld.
Zwölf Architekten skizzierten und diskutierten in drei Teams jeweils Gedanken zu möglichen Entwicklungsperspektiven für diesen zentralen Ort auf dem historischen Abteiberg. Der Workshop wurde von Vertretern des Mönchengladbacher Planungsamtes mit Input begleitet und auch moderiert.
Mönchengladbachs Baudezernent Dr. Grogor Bonin sieht sich angesichts der Fülle der generierten Workshop-Ideen in seiner Einschätzung bestätigt, dass im Bereich der obere Hindenburgstraße noch beachtliches Entwicklungspotenzial schlummert. „Die Workshop-Resultate sind hervorragender Rückenwind für unseren Rahmenplan Abteiberg.“
Die Ergebnisdokumentation vom Architektenworkshop finden Sie zum Download hier.
Die Workshop-Ideen im Einzelnen:
Team 1
Team 1 schägt vor, die Hindenburgstraße im oberen Bereich durch entsprechende baulichen Ergänzungen deutlich schmaler zu machen. Es sollen hier drei neue Quartiere entstehen – zwei für Wohnen, eines für Dienstleistung oder eine öffentliche Nutzung. In Höhe der Straße An der Stadtmauer könnte die Freiflächen deutlicher zu einem Platz gebildet werden, zum „Judentorplatz“ in Erinnerung an das dortige ehemalige Stadttor. Das Museum Abteiberg, das einen direkten Zugang zur Hindenburgstraße erhalten soll, soll nur in einem reduzierten Umfang erweitert werden, um dem Johann-Peter-Boelling-Platz seinen Raum zu belassen. Unterstützend soll die Abteistraße an dieser Stelle unterbochen werden.
Team 2
Auch Team 2 wünscht sich einen eher reduzierten Museumserweiterungsbau, der dann auch eine neue Eingangssituation schaffen könnte. In diesem Bereich soll die Abteibergstraße für den Autoverkehr gesperrt werden. Das Team kann sich ebenfalls Wohnen an der oberen Hindenburgstraße in zwei Quartieren mit grünen Innenhöfen vorstellen sowie eine Direktverbindung zwischen Museum und Einkaufsmeile. Eine erwünschte Verengung der oberen Hindenburgstraße könne durch Kolonaden-Vorbauten umgesetzt werden. Die nunmehr Edmund-Erlemann-Platz benannte Fläche vor der City-Kirche soll durch zusätzliche Bäume gefasst und damit optisch vom Alten Markt getrennt werden. Spektakuläre Zusatzidee: Ein „Hochhauscafé“ auf dem Gebäude von SinnLeffers für die Mönchengladbacher Tradionskonditorei Heinemann.
Team 3
Team 3 schlägt eine Neudefinition des Scharniers zwischen dem Ende der Einkaufsstraße und dem Beginn der Altstadt im Bereich des ehemaligen Stadttores „Judenpforte“ vor (heutige Straße An der Stadtmauer). In kleinteiligen Baublockstrukturen sollen hier unterschiedlichste Nutzungen möglich gemacht werden. Eine Verengung der Hindenburgstraße soll unterstützend die Linearität an dieser Stelle brechen. Der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer soll baulich zumindest angedeutet werden. Für den Johann-Peter-Boelling-Platz sieht das Team die Notwendigkeit eines Neukonzeptes, auch unter dem Aspekt der Verkehrsberuhigung. Eine Erweiterung des Museums sieht das Team derzeit nicht als realistisch an. Daher könne die entsprechende Freifläche kulturell genutzt werden, zum Beispiel für einen weiteren Skulpturengarten oder für Events.
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